pdf_buttonElektro-Smog (elektromagnetische Umweltverträglichkeit)

Haben elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder einen Einfluss auf unsere Gesundheit?

Kontroverse Diskussion

Auf diese Frage gibt es bis heute keine eindeutige Antwort. Zahlreiche Menschen berichten über Störungen ihres Wohlbefindens durch Einflüsse dieser Art. Seit vielen Jahren werden auch regelmäßig Studien veröffentlicht, die versuchen, diese Einflüsse zu belegen. Zahlreiche Wissenschaftler und auch öffentliche Behörden führen wieder andere Untersuchungen an, die diese Behauptungen zu widerlegen scheinen. Interessant in diesem Zusammenhang erscheint auch die starke Diskrepanz zwischen den öffentlich festgelegten Grenzwerten und den durch die Baubiologie empfohlenen Richtwerten zum Schutz vor elektromagnetische Feldern.

Biologische Hintergründe

Die biologischen Hintergründe, auf deren Basis eventuell Wirkungen elektrischer oder magnetischer Felder auf den menschlichen Körpers angenommen werden können, sind folgende:

Elektrizität der Zellen

In jeder Zelle unseres Körpers können sehr schwache elektrische Ströme gemessen werden, wie sie auch in der Medizin in der Form des Elektrokardiogramms am Herzen, des Elektroenzephalogramms am Gehirn oder Elektromyogramms an der Muskulatur verwendet werden. Die Zellen verwenden diese schwachen Ströme zur Kommunikation oder zur Selbststeuerung. In menschlichen Zellen braucht es für diese Steuervorgänge eine Leistungsdichte von weniger als 1µW/cm2. Zum Vergleich: Die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für elektromagnetische Felder liegen demgegenüber je nach Frequenz zwischen 200-5.000µW/cm2! Beim Benutzen eines Funktelefons strahlt eine Leistungsdichte von über 2000µW/cm2 auf den Kopf ab.

Eisen im Blut

Der Hauptbestandteil unser roten Blutkörperchen, das Hämoglobin, enthält ein Eisenatom. Dieses wird durch das Magnetfeld der Erde beeinflusst. Äußere magnetische oder elektrische Felder können diese magnetische Ladung stören und so die physikalischen und chemische Eigenschaften des Blutes verändern, besonders die Fließeigenschaft und das Säure-Basen-Verhalten.

Elektromagnetische Zellkommunikation

Die unzähligen Regulationsvorgänge, die jede Sekunde (30-60 Billionen Zellen im Körper, 100.000 Reaktionen/sec in jeder Zelle >1018 Reaktionen/sec im ganzen Körper) in unserem Körper ablaufen, verwenden, um die Kommunikation und damit sinnvolle Zusammenarbeit zwischen den Zellverbänden zu gewährleisten, elektromagnetische Wellen als Kommunikationsmittel. Alexander Popp konnte nachweisen, dass lebende Zellen Licht aussenden, und auf diese Weise miteinander in Kommunikation treten.

Der Zellbiologe Bruce Lipton verweist ihn seinen Schriften auf die Untersuchungen von Tsong (Tsong, T.Y. (1989). „Deciphering the language of cells.“ Trends in Biochemical Science s.14: 89-92), der an der Zelloberfläche Molekülstrukturen nachweisen konnte, die durch elektromagnetische Signale gereizt werden können und dann entsprechende Reaktionen der Zelle auslösen, praktisch genau so, wie dies bestimmte chemische Substanzen an entsprechenden Rezeptoren der Zelloberfläche tun.

Position offizieller Stellen

Stellvertretend für andere offizielle Stellen zitiere ich aus den Veröffentlichungen des Forschungszentrums für elektro-magnetische Umweltverträglichkeit des Universitätsklinikums Aachen:

Keine gesicherten Erkenntnisse

„Akute Wirkungen starker Felder sind zwischenzeitlich eingehend erforscht und wissenschaftlich abgesichert. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die in der Umgebung des Menschen auftretenden elektromagnetischen Felder im Vergleich zu den für das Eintreten von akuten Wirkungen erforderlichen Feldstärken um etwa einen Faktor 1.000 niedriger. Wissenschaftlich hinreichend abgesicherte Erkenntnisse über mögliche Langzeitwirkungen solch schwacher Felder liegen nicht vor.

Mutmaßliche Effekte

In der Literatur werden sowohl den niederfrequenten als auch den hochfrequenten Feldern weitere nichtthermische, so genannte athermische Wirkungen zugeschrieben, die insbesondere auf einer Langzeitwirkung schwacher Felder beruhen sollen. In der folgenden Aufzählung sind einige solcher Wirkungen genannt, die an Zellen, Tieren und am Menschen in einzelnen Untersuchungen beobachtet worden sind, wobei der wissenschaftliche Nachweis dieser Effekte bisher nicht erbracht werden konnte. Unter der Einwirkung unterschiedlich beschaffener elektromagnetischer Felder wurde berichtet über:
* Anregung zellulären Wachstums
* Modulation von biochemischen Reaktionen
* Einfluss auf den Kalziumhaushalt der Zelle
* Beeinflussung der Produktion des Hormons Melatonin in der Zirbeldrüse
* Signaländerung beim Elektroenzephalogramm (EEG) und Elektrokardiogramm (EKG).

Diese vermuteten Effekte werden bei einer Langzeitwirkung elektromagnetischer Felder mit Beeinträchtigung der Gehirnfunktion, Beschleunigung des Krebswachstums oder subjektiven Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen infolge einer so genannten "Elektrosensibilität" in Verbindung gebracht. Der Zusammenhang dieser Krankheitsbilder mit den aufgezeigten Effekten wie auch die Ursächlichkeit dieser Krankheiten in elektromagnetischen Feldern sind nicht belegt und strittig.“

Veröffentlichungen der letzten Jahre

Im Widerspruch dazu stehen zahlreiche Veröffentlichungen der letzten Jahre, die sich unter anderem mit folgenden Themen beschäftigen:

Auswirkungen auf das Gehirn

Bereits nach weniger als einer Minute Telefonieren mit einem Handy oder Funktelefon öffnet sich die Blut-Hirn-Schranke und bleibt mehrere Stunden offen. Diese natürliche Barriere sorgt normalerweise dafür, dass die im Blut abtransportieren Giftstoffe nicht in das Innere der Gehirnzellen gelangen können.

Nach einer Minute Telefonieren mit dem Handy unmittelbar vor dem Einschlafen entfallen während der Nacht die REM-Phasen im Schlaf - d.h. es fehlt die entsprechende Verarbeitung des Tagesgeschehens mit negativen Auswirkungen auf die psychologische Stabilität.

Hochspannung und Leukämie

In der Nähe von Hochspannungsleitungen erkrankten Kinder vielfach schneller an Leukämie (Blutkrebs) als anderswo.

Schlafstörungen, Depressionen

Unter Einfluss von Elektrosmog wird die Melatonin-Produktion der Zirbeldrüse gestört. In der Folge kann es zu Schlafstörungen und zu chronischer Müdigkeit kommen. Melatonin wird tagsüber in Serotonin umgebaut, das man als Glückshormon bezeichnen kann. Es beeinflusst maßgebend unsere Stimmungslage. Ein Mangel an Serotonin führt zu Schwermut, Lebensverdruss und zu depressiven Störungen.

Resonanzphänomene

Mit neuen Hochfrequenzsendern nutzt man vermehrt Wellenlängen, die der Größe einzelner Nervenzellen entsprechen. Damit kann eine Nervenzelle zu einer optimalen Antenne werden, die in Resonanz mit der Sendefrequenz tritt. Trotz geringer Sendeleistungen können durch das Resonanzphänomen gravierende Auswirkung entstehen.

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass auch beim Baumsterben das Gesetz der Resonanz eine entscheidende Rolle spielt. Die Nadeln und Blattrispen der Bäume treten in Resonanz mit den technisch erzeugten Wellen und weisen in der Folge eine Art langsamer Verbrennung auf.

Je kohärenter (exakt gleichbleibend) ein Feld ist, desto eher stört es biologische Systeme. Handy-Felder sind hoch-kohärent! Besonders problematisch ist auch die Tatsache, dass die Felder mit einem Abstand von 5,3 sec gepulst sind, d.h. alle 5,3 Sekunden wird das Feld neu aufgebaut. Der Körper nimmt das jedesmal wie ein neues Feld wahr, sodass er dies nicht als Dauerreiz ausblenden kann.

UMTS sendet auf 4 Frequenzen gleichzeitig, bis in eine Höhe von 8 Ghz – je höher die Frequenz, desto ausgeprägter die Wirkung auf biologische Systeme...

In der Schweiz werden bereits die ersten Frequenzen für eine Nachfolge-Netz des UMTS vergeben... In diesem Netz werden so hohe Sendestärken verwendet, dass 1 Sender im Umkreis von 50km ausreichend für eine Flächenabdeckung ist.

Geltende Grenzwerte und Empfehlungen der Baubiologie

Nun noch eine Übersicht über die öffentlichen Grenzwerte und die Empfehlungen der Baubiologie zur Belastung durch verschiedene Arten von elektromagnetische Feldern:

 


Einheit

gesetzl. Grenzwert Österreich

Empfehlung Baubiologie

Natur

 

 

 

extreme Anomalien

starke Anomalien

schwache Anomalien

ohne Risiko

 

elektrostatisches Feld (Gleichfeld)

V

500

>2000

500-2000

100-500

<100

 

magnetostatisches Feld (Gleichfeld)

nT

21200000

>10000

2000-10000

1000-2000

<1000

40000-50000

elektrisches Feld (Wechselfeld)
z.B. Niederfrequenz 50Hz

V/m

5000

>50

5-50

1-5

<1

<0,0001

magnetisches Feld (Wechselfeld)
z.B. Niederfrequenz 50Hz

nT

100000

>500

100-500

20-100

<20

<0,0002

elektromagnetisches Feld
Hochfrequenz, gepulst (Mob, DECT)

µW/cm2

4500000

>100

5-100

0,1-5

<0,1

 

elektromagnetisches Feld
Hochfrequenz, ungepulst (Funk)

µW/cm2

4500000

>10000

500-10000

10-500

<100

 

SAR-Wert
(vom Handy auf Kopf abgestrahlte Leistung)

W/kg

2

1-2

0,5-1

0,2-0,5

<0,2

 

Meine Empfehlungen

Auf Basis meines Wissens und meiner beruflichen Erfahrung empfehle Ihnen Folgendes beim Umgang mit elektromagnetisch Feldern zu beachten:

1. Telefonieren sie so selten wie möglich mit dem Handy, sicher nicht in der letzten Stunde vor dem Schlafengehen, und verwenden sie nach Möglichkeit ein Headset. Tragen sie das Handy nach Möglichkeit nicht am Körper, Menschen mit Kinderwunsch sollten vor allem auf genügend Abstand von Hoden und Eierstöcken achten. Während des Kontaktaufbaus ist die Sendeleistung eines Handys wesentlich gesteigert, halten sie in dieser Zeit das Handy in einigem Abstand von ihrem Körper.

2. Vermeiden sie unbedingt Einsatz von Schnurlostelefonen im Wohnbereich! Insbesondere die nach der DECT-Technologie funktionierenden, inzwischen bereits überholten Anlagen, erzeugen eine extrem hohe Belastung. Die beste Alternative sind normale Kabeltelefone. Wenn sie beim Telefonieren beweglich sein müssen, wählen sie ein Funktelefon des Standards CT1+, das nur beim Telefonieren sendet, dann schwächer, analog und ungepulst.

Im Stadtbereich ist leider zu bedenken, dass die gepulsten, digitalen, elektromagnetischen Felder dieser Telefone fast verlustfrei Wände durchdringen und daher auch die Anlagen der Nachbarn eine entsprechende Belastung darstellen. Auch andere Geräte mit drahtlosen Verbindungen, wie Funklautsprecher, Funkmodem, WLAN, Überwachungssysteme und Alarmanlagen sollten nach Möglichkeit im privaten Bereich nicht eingesetzt werden.

3. Verwenden sie im Wohnbereich nach Möglichkeit keine Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen.

4. Verwenden sie keine Induktionsherde und Mikrowellengeräte! Diese erzeugen extrem starke Felder und beschädigen die Nahrung nachhaltig.

5. Vermeiden sie vor allem im Schlafbereich den Einsatz von Fernsehen, elektrischen Radioweckern und Trafos von Halogenlampen. Davon sollten sie mindestens 1m Abstand halten, unbedenklich sind batteriebetriebene Radiowecker.

Empfehlungen der Österreichischen Ärztekammer

Zum Abschluss möchte ich Ihnen auch die Empfehlungen der Österreichischen Ärztekammer zum Umgang mit elektromagnetischen Feldern aus dem Jahr 2005 nicht vorenthalten.

Sie können den Text der Ärztekammer, sowie auch den Text dieser Seite als PDF downloaden.

Handy, Schnurlos&Co: Ärzte warnen vor Langzeitfolgen

Österreichische Ärztekammer sieht Handlungsbedarf zum Schutz von Handy- und Schnurlostelefonnutzern, aber auch von Anrainern von Mobilfunksendeanlagen

Wien (OTS).--- Die weite Verbreitung von Technologien zur mobilen Kommunikation bringt unbestrittene Vorteile. Sie bringt aber auch eine Reihe von Nachteilen, die in Anbetracht der Tragweite für die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft noch viel zu wenig beachtet werden. Darauf hat heute die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hingewiesen. Die bisher vorliegenden wissenschaftlichen Daten und Beobachtungen zahlreicher medizinischer Experten zeigten ein deutliches Bild, heißt es in einer Aussendung, mit der die Österreichische Ärztekammer die von der Wiener Ärztekammer vor kurzem ausgesprochene Empfehlung zu mehr Sorgfalt im Umgang mit mobilen Kommunikationsmitteln bekräftigt.

Danach zeigen sich für das Handy auf allen naturwissenschaftlichen Nachweisebenen – und zwar erstmals auch in breit angelegten epidemiologischen Untersuchungen am Menschen und nicht nur in Zell- und Tierversuchen - Schädigungen der Erbsubstanz bzw. ein erhöhtes Risiko für gewisse Tumoren. Die jüngsten beiden soeben in der Fachzeitschrift „Environmental Research“ und der Fachzeitschrift „Neuroepidemiology“ publizierten Untersuchungen aus Schweden (Hardell et. al.) ergänzen das vorliegende Bild. Sie zeigen wie schon zwei vorhergehende Studien(Hardell, et.al., Lön, et.al.) ein erhöhtes Risiko für Tumoren des Hörnervs sowie erstmals auch für bösartige Gehirntumore wie etwa Astrozytome nach langjähriger Verwendung von analogen und digitalen Handys sowie von Schnurlostelefonen.

„Die Leitlinien der Wiener Ärztekammer zur Nutzung von Mobiltelefonen sind vor diesem Hintergrund ein notwendiger und wichtiger Anhaltspunkt zur persönlichen Risikoreduktion und Vorsorge“, erklärte der Referent für Umweltmedizin der Österreichischen Ärztekammer, Dr. Gerd Oberfeld. „Es geht wie bei vielen Umwelt- und Lebensstilfaktoren auch bei elektromagnetischen Feldern und Strahlen um die Dosis – und die kumuliert im Laufe der Jahre, wie die vorliegenden Studien uns zeigen. Kinder sollten Funktelefone deshalb grundsätzlich nicht verwenden.“

Viel zu wenig bekannt sei, dass auch die Verwendung von schnurlosen Heimtelefonen zu einer Strahlenbelastung führe, so Oberfeld. Die ÖÄK rate daher für Telefonate zu Hause Schnurtelefone zu verwenden.

Im Gegensatz zu den Auswirkungen von Handys den Mobilteilen von Schnurlostelefonen sei die wissenschaftliche Datenlage bei Handymasten und den Basisstationen von DECT-Schnurlostelefonen weniger dicht, berichtete Oberfeld. Jedoch zeigten die bisher vorliegenden Ergebnisse erster epidemiologischer Untersuchungen sowie unzählige Fallberichte ärztlicher Kolleginnen und Kollegen zum Teil deutliche Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit. In diesen Untersuchungen zeigten sich bei Anwohnern von Handymasten unter anderem vermehrt Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Energielosigkeit und Depressionen. Diese Symptome nähmen in den letzten Jahren zu und stellten ein ernstes volksgesundheitliches Problem dar.

Oberfeld: „Die Diskussion über die Auswirkungen von Handymasten auf das Landschaftsbild sind wichtig – noch wichtiger ist jedoch die Frage eines effektiven vorbeugenden Gesundheitsschutzes bei Handymasten und anderen Dauersendern. Es kann nicht sein, dass alle paar Jahre weitere Funksysteme wie GSM, DECT, UMTS, WLAN, WIMAX etc. eingeführt werden und parallel dazu Vorsorgemaßnahmen und notwendige Forschungsanstrengungen unterbleiben.“

 

PRAXIS für ganzheitliche Diagnose und Therapie | Dr. Roland Schaufler | Facharzt für Innere Medizin und Nierenheilkunde | Ganzheitsmedizin

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